Die Geschichte des Ortsverbandes Friedrichsthal

Als 1957 das Saarland in die BRD als 11. Bundesland politisch eingegliedert wurde, war die Landesregierung gehalten bis zur wirtschaftlichen Eingliederung die bereits in den anderen Ländern bestehenden Bundeseinrichtungen zu übernehmen.

 

Hierzu gehört auch die "Bundesanstalt Technisches Hilfswerk".

 

Der damalige Direktor des THW, Dr. Ing. Alexander Löfken, ließ daher im Laufe des Jahres 1957 im Einvernehmen mit dem damaligen Innenminister des Saarlandes, Julius von Lautz, durch den ersten Landesbeauftragten Max Juttner die Grundlagen für die Errichtung des Landesverbandes erarbeiten.

 

Ende 1957 waren die Grundlagen für die Errichtung und den Aufbau der ersten Ortsverbände und der Dienststelle des Landesbeauftragten abgeschlossen.

Am 8. Januar 1958 wurde der Dienstbetrieb offiziell aufgenommen.

 

In unserer Stadt begann die Entstehung des THW mit einer Einladung vom 4. Januar 1959 zur Gründungsversammlung am 09. Januar 1959. Der 09. Januar 1959 war damit die Geburtsstunde des Ortsverbandes Friedrichsthal.

Als Gründungsmitglieder und Männer der ersten Stunde - alles langjährige TN-Mitglieder (Technische Nothilfe) standen zur Verfügung: Alois Hau, Erwin Steuer, Walter Pusch, Peter Müller, Paul Kopp, Thomas Lindemann, Erwin Pusch. Der damalige Leiter der TN, Erwin Steuer, wurde als erster Ortsbeauftragter für den 11. Ortsverband Friedrichsthal eingeführt.

 

Durch die Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Edelmann wurden Kellerräume im Rathaus Friedrichsthal für Lager, Büro- und Unterrichtsräume zur Verfügung gestellt. Bereits nach einem Jahr bestand der Ortsverband schon aus 90 ehrenamtlichen Helfern und war somit einer der größten im Saarland. Schnell zeigte sich, dass die fundierte Schulung und Ausbildung der Helfer von großem Nutzen waren. Dies konnten sie bei Hochwassereinsätzen und Sturmschäden in den darauf folgenden Jahren im Fischbach- und Sulzbachtal unter Beweis stellen. In immer wiederkehrenden Großübungen und Ausbildungsveranstaltungen überraschten die Helfer des Ortsverbandes Friedrichsthal durch ihren hervorragenden Ausbildungsstand. Durch die seinerzeit im Ortsverband FriedrichsthaI vereinigten Helfer aus Friedrichsthal, Bildstock, Elversberg und Spiesen ergaben sich dann mit der Zeit nicht unerhebliche Platzprobleme. Der Ortsverband Friedrichsthal hatte seine erste Station im Keller des Rathauses verlassen und war von dort in das Eisenwerk umgezogen.

 

Trotz der mit dem Umzug in das Eisenwerk erforderlichen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen, konnte diese Unterkunft der großen Helferzahl auf Dauer keinen ausreichenden Platz bieten. Um Abhilfe zu schaffen, ergriffen die Helfer aus Elversberg und Spiesen in den Jahren 1970/1971 die Initiative und verließen den Ortsverband Friedrichsthal um 1971 einen eigenständigen Ortsverband Spiesen-Elversberg zu gründen. So ist der Ortsverband Spiesen-Elversberg, aus dem Ortsverband Friedrichsthal hervorgegangen. Für den Ortsverband Friedrichsthal begann nach der Trennung unter dem damaligen Ortsbeauftragten Goerisch der Neuaufbau, eine Aufgabe, die angesichts der damals schon schlechten Unterkunft von allen Beteiligten einen großen Einsatz erforderte. So war es verständlich, dass schon früh der Ruf nach einer eigenen Unterbringungsmöglichkeit bei den Helfern laut wurde. Im Laufe der Jahre zeigte sich dann, dass die Unterkunft des Ortsverbandes Friedrichsthal durch schlechte Isolation und Umwelteinflüsse immer mehr zerfiel und den Anforderungen des Katastrophenschutzes nicht mehr gerecht wurde. Damit begann ein langjähriger Kampf um die Errichtung einer neuen Unterkunft.

 

 

Dieser Kampf war von vielen Rückschlägen geprägt, die sowohl im politischen als auch im wirtschaftlichen Bereich zu suchen waren. Trotz dieser manchmal entmutigenden widrigen Verhältnisse, hat der leider viel zu früh verstorbene Landesbeauftragte Günter Faß alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Verbindungen ausgeschöpft und endlich erreicht, dass von den Verantwortlichen des Bundes grünes Licht zum Bau einer neuen Unterkunft gegeben wurde. Den unermüdlichen Bemühungen aller an der Planung und Ausführung Beteiligten ist es zu verdanken, dass trotz aller Schwierigkeiten nach 5-jähriger Planungs- und Bauzeit der lang ersehnte Wunsch der Helferinnen und Helfer in Erfüllung gegangen war. Das moderne zweigeschossige Gebäude mit Dachgeschoss bietet der Helferschaft und der Jugendgruppe des Ortsverbandes nun genügend Raum für ihre vielfältigen Aktivitäten. Auch die Fahrzeughalle war nun ein geeignetes Domizil für die Fahrzeuge des Ortsverbandes.

 

Am 23. Oktober 1992 wurde die neue Unterkunft mit einem Festakt eingeweiht. Im Laufe der Jahre hat der OV-Friedrichsthal in zahlreichen Übungen und Einsätzen bewiesen, dass die Helferinnen und Helfer das Motto des THW "Helfen mit Herz und Verstand" in die Tat gut umgesetzt haben. Hochwasser, Sturmschäden, Verkehrsunfälle usw. waren im Inland zu bewältigen. Im Dienste der Humanität standen die Auslandseinsätze im Sudan, Rumänien, Rußland, Iran, Goma-Zaire, Mazedonien, Frankreich und Albanien. Immer waren die Helfer des OV-Friedrichsthal dabei und haben durch ihre gute Ausbildung einen Beitrag zur Hilfe für den Nächsten geleistet. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Übungen im Katastrophenschutz mit den Kameraden der übrigen Katastrophenschutzeinheiten.

 

Der Platz des THW in der Gefahrenabwehr beinhaltet drei gleichwertige Aufgaben:

 

Technische Hilfe: im Zivilschutz, in der humanitären Hilfe der Bundesregierung im Ausland, bei der Gefahrenabwehr auf Anforderung der zuständigen Stelle. Für diese Aufgaben ist der OV-Friedrichsthal mit seinen Helferinnen und Helfern gut vorbereitet und für den Einsatz bereit.

 

Die Ortsbeauftragten des OV-Friedrichsthal von 1959 bis heute:

 

01.01.1959 bis 17.11.1962

Erwin Steuer

01.12.1962 bis 15.05.1969

Heinrich Blinn

10.06.1969 bis 31.12.1975

Karl-Ernst Goerisch

01.01.1976 bis 31.12.1976

Fritz Badstübner, kommissarisch

01.01.1977 bis 31.12.1991

Karlheinz Becker

01.01.1992 bis 14.07.2006

Bernd Hussong

14.07.2006 bis heute

Rudi Klein

Amtliche Warnungen