Der Wassermassen Herr geworden

Friedrichsthal. Als die THW-Helfer des Ortsverbandes Friedrichsthal mit ihren drei Fahrzeugen samt Pumpen und Elektrogerät in Pegau ankamen, stand eine Straße in dem sächsischen Ort noch 60 Zentimeter unter Wasser. Der Pegel der Weißen Elster lag zu diesem Zeitpunkt noch weit über dem normalen Stand.Einheitsführer Thomas Kilian berichtet: „Wir hatten den Auftrag, die überflutete Straße leer zu pumpen und eine vom Hochwasser zerstörte Wasserhebestation zu ersetzen. Unsere Arbeit wurde zuerst von 6000 Litern ausgelaufenes Heizöl erschwert, ehe unsere Pumpen durch die Einrichtung von Ölsperren gesichert werden konnten“.

 

Am zweiten Einsatzort, an der Bundesstraße 61 nahe Pegau, mussten mit Wasser gefüllte Vertiefungen unter Flutbrücken leer gepumpt werden. Die Straße, die mitten durch ein natürliches Wasser-Rückhaltegebiet verläuft, führt über mehrere Flutbrücken, wovon eine unterspült war, das Schotterbett des Fundamentes war weggeschwemmt. Nachdem das Fundament stabilisiert war, wurde die Bundesstraße wieder für den Verkehr geöffnet.

 

Der dritte Einsatz führte die Friedrichsthaler Helfer in das kleine Dorf Kollau an der Mulde, das infolge eines Deichbruchs überschwemmt und evakuiert war. Dort bestand der Auftrag, das Wasserwerk Thalwitz mit allen Mitteln vor einem Ausfall zu bewahren. Dieses gefährdete Werk ist eines von vier, über die der Raum Leipzig mit Trinkwasser versorgt wird. Drei davon waren bereits ausgefallen, sodass Thalwitz unbedingt gehalten werden musste. 250 000 Haushalte werden von dem Ort aus versorgt. Die Friedrichsthaler Helfer konnten gemeinsam mit drei weiteren THW-Einsatzgruppen und Feuerwehrleuten das Wasserwerk retten.Einen Tag vor Einsatzende gab es noch einmal eine kritische Situation, nachdem die Mulde infolge starker Regenfälle wieder angestiegen war und ein Damm oberhalb des Wasserwerks beschädigt wurde und zu brechen drohte. Bundeswehrsoldaten konnten den Schutzwall jedoch sichern.Laut Kilian waren die Kontakte zur Bevölkerung in den bedrohten Gebieten von großer Herzlichkeit geprägt. Die leidgeplagten Bürger in Kollau spendierten Kaffee und Kuchen und organisierten ein Grillfest.Zurück in der heimischen THW-Unterkunft lobte der Ortsbeauftragte Rudi Klein die Hochwasserhelfer mit den Worten: „Ich bin stolz, dass ihr mit hoher Leistungsbereitschaft und Fachkompetenz den Menschen in ihrer großen Not helfen konntet“.